Deutsche Seniorenhallenmeisterschaften
Do, 21.03.2019
Am 1. bis 3. März fanden die Deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren in Halle (Saale) statt. In den Teilnehmerlisten der 3.000m-Läufe war auch zweimal der SCC vertreten. Sowohl Jörg Kammler als auch Sabine Lahmann konnten sich mit ihren guten Leistungen bei den offenen Berlin-Brandenburgischenmeisterschaften für den nationalen Wettbewerb qualifizieren und stellten sich somit der nationalen Konkurrenz. Bereits am Samstag konnte sich Sabine in einem spannenden Schlußspurt die Bronze-Medaille in der W55 sichern. Mit einer Zielzeit von 12:26,65min konnte sie sich noch einmal um 5 Sekunden steigern
Wie Jörg am Sonntag seinen Wettkampf bestritt, lässt er uns im nachfolgenden Bericht wissen:
Halle in Halle, klingt irgendwie nach Dejá-vu – also nix wie ab und hin!
Das Training der letzten Wochen waren eher desillusionierend, insofern sind die Ambitionen etwas runtergeschraubt…
Zweieinhalb Stunden Autobahn, keine Parkplätze, Startnummernausgabe nicht ganz einfach, nachdem Sabine am Vortag bereits alles organisiert hatte. Nur die Abwesenheit von vier Sicherheitsnadeln veranlasst mich, die Startkarte abzugeben und nicht schon vorab disqualifiziert zu werden.
Aufwärmen, Austesten der Beine, Suchen nach Konkurrenten, ich finde den amtierenden Deutschen Meister des Vorjahres, der peilt ’ne 10:15 an. Da muss ich auf jeden Fall dran sein, aber der stapelt wahrscheinlich auch nur tief. Insgeheim beschließe ich, wenigstens ihn am Ende zu stellen.
Nach Sichtung der Teilnehmerliste der nächste Schock: Doch noch jemand unter 10:00… Da wird’s wohl definitiv nix mehr mit dem Treppchen. Ich mutiere in den Demuts-Modus.
Noch ein paar Steigerungen, Kuss der Frau, die zum ersten Mal seit Jahren wieder mal bei einem Wettkampf außerhalb Berlins dabei ist – Thank God ;–)
Noch einen Schluck aus der Mate-Thermoskanne, das Rennen der noch Älteren läuft, Helmut wird Vierter im Mixed-Rennen, gewinnt die AK 65. Mein Gott, wie alt sind wir!
Keine Zeit zum Sterben, der Call Room ruft, Toilettengänge sind ab jetzt nur noch per Abmeldung möglich. Ich setze mich neben Klaus Prieske, der vor drei Wochen noch 10:02 gelaufen ist, als Favorit gilt, nehme die Witterung auf. Und auch der Rest der neun Kandidaten sieht definitiv nach Läufern aus.
Egal…Startaufstellung – ich bin mit der drittschlechtesten Zeit gemeldet (der kleine Joker im Ärmel) – nochmal Spannung, Vorlage, Schuss:
Der Prieske ist gleich vorne, wie schön, einfach hinterher. Das Tempo geht gut, da kann ich mit. Der erste Kilometer in 3:17, ooooosh, ein wenig schnell, oder? Aber egal, weiter. Wo ist die Konkurrenz? In der nächsten Zielkurve die Orientierung nach hinten. Da sind schon 40 m dazwischen – wie geil.
Nach zwei Kilometern 6:36, immer noch gut, jetzt einfach nicht schlappmachen – aber es reicht nicht bis zum Ende.
In der 13. Runde macht er mich fertig: Seit acht Runden jeweils ein Kampfschrei in der Zielkurve, zunächst habe ich es innerlich nur belächelt, jetzt beginne ich darüber nachzudenken – kein gutes Zeichen.
In dieser Runde zieht er auf und davon, meine 14. ist auch schlecht, in der letzten mache ich, wie immer, etwas gut – Hauptsache, die Zeit stimmt: 9:58,54, PB, Vizemeister, alles okay, mehr war heute nicht drin.
Glückwunsch Klaus Prieske, du stehst ab jetzt auf meiner Liste. Und das nächste Mal die 3000 m vielleicht mit Spikes ;–)
Jörg Kammler