Zusammenfassung aller Deutschen Meisterschaften der Sommersaison 2023

Mo, 21.08.2023

Der Juli stand ganz im Zeichen der Deutschen Meisterschaften. Von der U16 bis zu den Aktiven qualifizierten sich insgesamt 52 Athleten und Athletinnen für die nationalen Titelkämpfe. Einige unter ihnen sogar für mehrere Disziplinen oder die nächsthöhere Altersklasse, sodass wir insgesamt auf 93 DM-Meldungen kamen. Das zeugt von einem breiten guten Leistungsniveau unsere Leichtathleten. Alle Athleten zeigten sich zum (ersten) Saisonhöhepunkt in Topform. Unterstrichen wird dies mit einer guten Ergebnisbilanz von 8 Meistertiteln, 5 Silber- und 3 Bronzemedaillen sowie 10 weiteren Top7-Platzierungen und einige Bestleistungen.

Während einige ihre Leistungen der Saison bestätigten, sorgten andere SCCer und SCCerinnen für Überraschungen. So z.B. im Sprint der Frauen. War Gina Lückenkemper als einzige Deutsche über 100m konstant um die 11,10s mit SB von 11,00s gelaufen, deutete sich dort bereits die in Kassel errungene Goldmedaille an. Für einen Paukenschlag sorgte aber die Staffel mit Leonie Kluwig, Michelle Janiak, Nadine Reetz und Gina als Schlussläuferin. Leonie war gerade erst wieder nach einer Verletzung fit geworden und Michelle und Nadine kommen vom Langsprint, sodass sie nicht unbedingt zu den Topfavoriten gehörten. Aber sie zeigten was eine Topmotivation, Fokus und Teamspirit möglich macht. Mit einem super Start von Leonie, sehr guten Wechseln übergab Nadine den Staffelstab in Führung liegend an Gina und sie brachte das Holz in ihrem Lauf ungefährdet mit einer Zeit von 43,91s über die Ziellinie. Doch einen Lauf mit den Top4 gemeldeten Staffeln sollte noch folgen. Als dort die Siegerzeit bei 44,37s stehen blieb, gab es bei den kein Halten mehr – DEUTSCHE MEISTERINNEN!!!

Zur Jugend-DM in Rostock sammelten einige Athleten und Athletinnen ihre erst DM-Erfahrung mit der Staffel. Dabei präsentierte sich die junge WJU18-Staffel stark. Munachimso Chikezie, die dieses Jahr ihre ersten Wettkämpfe bestritt, Elina Servan Triveno und Vivien Widera (im jüngeren Jahrgang) und Jasmin Brayshaw (W15) mischten gut im 26er-Feld mit und belegten zeitgleich mit der Staffel vom LAC Berlin einen sehr guten 6. Platz (48,47s).

(Foto: Imago)

Für eine Überraschung sorgte an diesem Wochenende Trainingskollegin Mia Bandoly. Erst kurzfristig im vergangenen Jahr zum Gehen gewechselt, zählte Mia nicht zu den Favoriten. Die Entwicklung in der Saison deutete aber an, dass sie die Möglichkeit hat, mit der Konkurrenz mitzugehen. Entsprechend ging sie den 3.000m-Lauf an und hielt sich die ersten 2.000m sehr gut im führenden Quartett. Auf den letzten Runden wurde das Tempo erhöht, während zwei Gegnerinnen nicht mehr mithalten konnten, lieferte sich Mia bis ins Ziel ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der späteren Meisterin und konnte sich am Ende sehr mit einer deutlichen Steigerung ihrer Bestzeit (15:41,61min) über die Silbermedaille freuen.

(Foto: Imago)

Eine Achterbahn der Gefühle durchlebte Gavin Claypool nachdem er bereits im Vorlauf über die 110m Hürden (MJU20) nach einem vermeintlichen Fehlstart disqualifiziert wurde. Mit der Unterstützung der Betreuer vor Ort konnte jedoch nachgewiesen werden, dass im Video kein Frühstart zu erkennen ist. So wurde die Disqualifikation zurückgezogen und Gavin durfte den Lauf allein im Hürdenwald nachholen. Diese Chance nutzte er und er qualifizierte sich mit der Zeit (14,11s) klar für den Zwischenlauf (14,06s) und schaffte es dort direkt ins Finale, welches er etwas unerwartet für sich entscheiden konnte (14,03s).Mit den teilweise regnerischen Bedingungen haderten unsere Diskuswerferinnen Soraya Sprenger und Emily Scherf (U18). Soraya gelang lediglich ein gültiger Versuch und auch Emily schleuderte nur zweimal die Scheibe in den Sektor. Die Topleistungen blieben leider aus, aber dennoch reichte es am Ende für Silber (Soraya: 44,53m) und Bronze (Emily: 41,39m). Mit den Weiten können beide nicht zufrieden sein, aber dafür lief es zuvor für Emily im Kugelstoß-Wettbewerb mit neuer PB (16,14m) und Gold deutlich besser.

Den Abschluss des DM-Marathons bildete die U16 in Stuttgart. Herausragend war hier Joel Yamah, der sowohl im Drei- als auch im Weitsprung sich zum Deutschen Meister der M15 krönte. Der Blick in die Ergebnisliste zeigt, dass er zunächst in den Wettkampf reinfinden musste, bis er dann im 5. Versuch seine bisherige Bestleistung um über einem halben Meter übertraf (14,08m). Auch im Weitsprung schob er sich erst mit seinem letzten Versuch und 6,63m noch vom Silberrang ganz nach vorn. Jasmin Brayshaw (W15) hatte ebenfalls an diesem Wochenende einen Doppelstart auf dem Plan. Über 300m belegte sie einen guten 5. Platz (41,97s) und im Dreisprung gelang ihr ebenfalls eine deutliche PB-Steigerung auf 11,99m (vorher 11,17m) und freue sich somit über ihre erste DM-Medaille (Silber).